Sonntag, 5. Oktober 2008

un(be)greifbar - Gott liebt wie eine Mutter

 

Letzte Woche schrieb' ich über die Liebe, die wir Gott entgegenbringen. Und darüber, mit welcher Einstellung wir Anderen begegnen. Heute geht's noch mal um die Liebe - und zwar um etwas ganz Besonderes, geradezu Unbegreifliches!

Deswegen noch einmal Johannes 6,13:

"So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn für uns gab."

Eine Tatsache, die einfach so dahingestellt wird. Weil sie einfach unbegreiflich ist, Angst macht, herausfordert. Jesus hat sein Leben für mich gegeben, ist den grausamsten Tod gestorben, den es gibt!

Salvador Dali, mein Lieblingskünstler, hat Jesu Tod für mich eindrücklich dargestellt. Er zeigt Jesus als den, der über allem steht. Hoch über der Welt hängt er am Kreuz. Die Nagelmahle sind deutlich zu sehen. Um ihn herum ist alles dunkel. Jesu Blick geht zu den Füßen, zu den Menschen in der Ferne, zum Licht.

Ja, zum Licht - am Horizont, der das Dunkel verdrängt wie ein Sonnenaufgang.

Damit ich frei sein kann, damit ich in diesem Licht Gottes stehen kann, ist er ins Dunkel gegangen. Aus purer Liebe! Ist dir das bewusst?

Für mich ist es immer wieder unbegreiflich. Deshalb jagen mir Verse wie Johannes 15,9 "Wie mich der Vater liebt, so liebe ich euch" immer wieder eine Gänsehaut über den Rücken.

Und ich frage mich: Warum hat Gott mich so sehr lieb? Er weiß doch ganz genau, was ich für ein Mensch bin. Er kennt meine Fehler. Und er hat mich schließlich gemacht. Natürlich habe ich auch gute Seiten. Ich kann zum Beispiel gut zuhören und bin echt kreativ, auch im Chaosverbreiten. Aber vor so einem großen Gott werden diese Dinge ganz schnell ganz klein. Vor allem, wenn ich bedenke, wie oft ich eigensinnig handle, immer auf meinen eigenen Vorteil bedacht bin, obwohl ich es eigentlich nicht möchte. Aber wer gibt schon gern zu, dass er Hilfe braucht und allein nicht klar kommt.

Und trotzdem liebt Gott mich so, wie eine Mutter ihr Kind.

Hast du deine Mutter oder deinen Vater schon mal gefragt, warum sie dich lieben und warum sie immer wieder über deine Fehler hinwegsehen? - Ich nicht. Dafür fehlt mir der Mut. Wahrscheinlich würde meine Mutter so etwas sagen wie "weil du mein Kind bist".

Ich glaube, eine andere Antwort gibt es auf diese Frage nicht, auch Gott würde antworten: Du bist mein und wirst es immer bleiben.

Das Schwerste an der Sache ist nur, sich dieses begreifbar zu machen. Egal, wie oft ich mir Gottes Liebe vor Augen halte, ihr immer wieder begegne - es bleibt einfach eine unbegreifliche Tatsache, an der ich noch lange zu lernen habe.

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