Samstag, 15. November 2008

It's Eckstein-Time

 

Freitag um eins ist Wochenende. Viele Büros und Läden schließen ihre Türen, auch die Schule macht jetzt dicht. Ausnahme: das Parchimer Gymnasium!

Ein paar Mal im Jahr ist hier alles anders, stürmen 20 bis 40 Jugendliche und junge Erwachsene in die Schule, um ihren Jugendabend, den Eckstein, vorzubereiten. Ich bin dabei.

Zwei Tage lang volles Programm stehen an - nur für den Samstagabend, da findet der Jugendabend nämlich statt. Ganz schön krass! Aber auch genial! Uns ist das Ganze wichtig!

Als ich dazu stoße (puuh, vier Stunden Zugfahrt liegen hinter mir!) ist schon alles in vollem Gange. Die Bühne in der Aula steht, die Deko nimmt gerade Form an. Wir beginnen mit dem Aufstuhlen. Jeder fast da an, wo er gebraucht wird. Niemand ist sich zu schade, auf dem Boden rumzurutschen und Schmutz zu beseitigen. Es soll nun mal alles perfekt werden. Wir erwarten rund 200 Leute - jeder soll sich wohlfühlen!

Hier und da gibt's kleine Probleme. Aber wie heißt es so schön: Improvisation ist alles!

Am nächsten Tag ist die Nervosität der Bühnendarsteller deutlich zu spüren. Trotzdem oder gerade deswegen sind sie voll dabei. Band und Theatergruppen proben, das Deko-Team hantiert derweil weiter im Hintergrund. Der Lichtmensch rennt kreuz und quer herum. Und der Rest? Sitzt da und plaudert fleißig, das muss auch mal sein!

Am Ende klappt alles! Die Bands spielen perfekt, bei der Theaterszene haut auch alles hin. Es gibt nur ein paar ganz kleine Technikpannen und okay: Beim anschließenden Bistro verteilen wir Warte-Bonbons, weil das Stromnetz unsere Friteusen für die Pommes Rot-Weiß nicht mag. Nichts Schlimmes also. Die Besucher finden den Abend super, gehen glücklich nach Hause.

Ich gehöre zu denen, die noch zu tun haben: Aufräumen ist angesagt! Wir kämpfen uns durch Müllberge. Und dann sitze ich vor einem großen Berg Kabelsalat. Da wird mir klar: Der Eckstein ist schon eine Welt für sich, es wäre unmöglich gewesen, das alles allein auf die Beine zu stellen. Hier ist Teamwork nötig, bei der jede seine Fähigkeiten einbringt. Der eine kann dekorieren, der andere kennt sich mit Technik aus.

Mir kommt ein Vers aus Matthäus 36,41 in den Sinn: "Ich weiß, ihr wollt das Beste, aber aus eigener Kraft könnt ihr es nicht erreichen."

Ich geb' zu, das ist jetzt ein bisschen aus dem Zusammenhang gerissen. Eigentlich ging' hierum: Die Jünger im Garten Gethsemane haben voll verpennt. Jesus kämpft und sie sitzen nur daneben, tun nichts. Aber der Satz trifft auch hier bei uns voll zu: Hätten unsere Jugendlichen nur in der Ecke gesessen und darauf vertraut, dass sich alles allein löst, wäre nichts passiert. Auch nicht, wenn sich einer über den anderen gestellt und gemeint hätte, er sei nicht dafür zuständig, irgendwelche Schildchen zu basteln oder die Kabel so zu verlegen, dass keiner stolpert. Nein, dann wäre unser Eckstein nicht zu dem geworden, was er geworden ist!

Für uns gibt es noch einen Eckstein, einen viel wichtigeren als diesen Jugendabend. Es ist der Eckstein aus Jes 28,16, nach dem wir unseren Abend benannt haben und für den jeder Einzelne von uns diese Zeit investiert hat: "Gott, der Herr, sagt: 'Ich lege in Jerusalem ein Fundament. Es ist ein Grundstein, ein kostbarer Eckstein, der felsenfest steht. Wer auf ihn baut und ihm vertraut, braucht nicht zu fliehen.'"

Viele Menschen haben etwas gegen diesen Eckstein, doch wie könnte man anders, als sich für ihn stark zu machen - wenn man doch fest auf ihm gegründet ist. Er, von dem all die Kraft kommt, die nötig ist, um das zu bewerkstelligen!

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