Wieder sitze ich in meinem Zimmer und bete zum 100sten Mal für dieselbe Sache. Doch die Situation hat sich nicht geändert, die Probleme sind immer noch dieselben. „Gott hört einfach nicht zu. Er will mein Gebet nicht erhören.“ - so denke ich. Dabei heißt es doch in Markus 11,24: Alles, was ihr bittet in eurem Gebet, glaubt nur, dass ihr’s empfangt, so wird’s euch zuteil werden.“ 

Reicht es nicht, wenn ich mich auf diese Zusage berufe? Zu oft erlebe ich, dass mein Gebet eben nicht erhört bzw. nicht so erhört wird, wie ich es gern hätte. Und beginne an meinem Glauben zu zweifeln. War ich doch davon überzeugt, dass mein Wille auch Gottes Wille ist. 

Doch hat nicht selbst Jesus bewiesen, dass wir nicht nach Gottes Willen handeln können? Er hat vor seiner Verhaftung doch dafür gebeten, dass der „Kelch“ an ihm vorübergehen möge. Aber er hat an Gottes Willen wenigstens gedacht. Er überließ Gott die letzte Entscheidung und gab ihm so den Vorrang.

Jesus zeigt mir in seinem Tun, dass ich mit all meinen Bitten zu Gott kommen darf. Dennoch aber sollte ich nicht den Blick für Gott aus den Augen lassen und mir die Frage stellen, ob das, was ich bete auch Gottes Willen entspricht oder ob ich versuche meinen Willen Gott auf zu zwingen? Alles, was Gott von uns verlangt ist das Vertrauen in seine Kraft, und dass er für unser Leben die richtige Entscheidung trifft.

 

Foto: Björn S. Ehlers, www.photocase.de)

erschienen: erf.de 31.01.2008