MFG, LG, LOL, MOM oder DBM –SMS-Sprüche können kurz und doch so vielsagend sein, wenn man sie versteht. HDL ist dabei schnell geschrieben. Ob’s wirklich ernst gemeint ist, das steht da auf einem ganz anderen Blatt.

Die einzigen Kürzel aber, die für uns wirklich von Bedeutung zu sein scheinen, und die wir nicht einfach so hinklarren sind die Abkürzungen für unsere eigenen Namen. Man findet sie wirklich überall. Auf Autoschildern, Gürtelschnallen, an Ketten um den Hals, ja sogar für den Rest des eigenen Lebens in die Haut tätowiert.

Sie sind uns wichtig, diese zwei oder drei Buchstaben unseres Namens, und das, worauf und wofür sie stehen auch.

So hatten wir in Unterweissach die allseits bekannte Kühlschrankregel: Alles, was mir gehört trägt meinen Namen. Niemand hat das Recht, diese Dinge anzurühren, geschweige denn sie zu essen.

Einmal im Monat waren wir am Wochenende Selbstversorger. Alle, die an der Schule blieben stopften den Kühlschrank mit JF - also Junk-food – voll. Statt Pizza oder Baguette sollte es bei mir an diesem Tag lecker Mikrowellen-Hamburger geben. Nichtsahnend öffnete ich also das TK-fach und fing an, mich in die Richtung meines Essens vorzuarbeiten. Doch ich fand es nicht. Da waren nur zwei andere Hamburger, die nicht meinen Namen trugen.

Also begann ich die Sachen auszuräumen. Aber nichts. Beim Wiedereinräumen entdeckte ich meinen Hamburger dann. Er lag sehr zermatscht und aufgetaut auf dem Kühlschrank statt in ihm. Und war nicht mehr zu gebrauchen. Also nichts mit Mittag. Ich war sauer. Schließlich war es doch mein Name, der drauf stand, mein Kürzel. Schmerzlich erinnerte mich das an den Verlust einer Pizza und etlicher Milchschnitten Wochen zuvor und ich machte mich an meine Notration smacks aus dem Cornflakes-Schrank. Aber wie sieht es aus, wenn etwas wirklich Wichtiges, das unseren Namen trägt angegriffen wird. Zum Beispiel ein Artikel, ein Bild, oder wie ich es von manchen kenne, wenn es das Hintergrundbild des eigenen Computers, ist.

Der Maler eines Bildes zum Beispiel macht sich stunden-, tage- ja vielleicht wochenlang Mühe um sein Bild zu perfektionieren, bis er seinen Namen drunter setzen kann, der sagt: 3.2,1 - Meins – Einfach mein geistiges Eigentum. Damit zeichnet er sein Bild als das aus, was es ist – Ein Original. Man darf es sich ansehen, genau unter die Lupe nehmen, vielleicht, bei einem Komik auch noch kopieren und weitergeben, aber wehe, es macht sich einer an der Signatur zu schaffen. Sie gibt dem ganzen doch erst ihren Wert, Inhalt und Namen.

Schließlich würden wir uns doch auch verarscht vorkommen, wenn wir uns eine Dosensuppe einer namhaften Firma kaufen würden, auf der groß und breit Erbsensuppe draufsteht aber Linsen drin sind oder?

Adam bekam damals den Auftrag den Tieren und Pflanzen ihren Namen zu geben. Damit gab er ihnen auch ihr Etikett. Deswegen ist für uns ein Apfel ein Apfel und nicht ein Stuhl oder Baum. Jeder weiß, was mit dem Begriff gemeint ist. Mit ein wenig Übung, sogar trotz aller Dialekte. Ob die Erdbeermarmelade nun Breschlings Gsells heißt oder nicht. Es schmeckt doch beides gleich, es ist dasselbe Produkt. Und es steht das drauf, was drin steckt.

Oft ist uns aber gar nicht bewusst oder wir vergessen, wer dafür letztlich verantwortlich ist, was hinter den Dingen steckt. Dass es Gott ist, der uns die Möglichkeit gibt kreativ zu sein und Neues zu schaffen, wofür wir dann wieder neue Kürzelchen erfinden können. Wie einen supertbx-DKS –für einen ultimativen Daumenkugelschreiber oder was auch immer.

Wir können so viele Abkürzungen erfinden, wie wir wollen und Etiketten fälschen, Ja, wir können sogar uns selbst anders darstellen als wir sind und uns ein anderes Etikett aufmalen, einen anderen Namen geben. Doch einer weiß immer, was wirklich dahinter steckt

Gott weiß genau, worauf es ankommt. Wir können ihn noch so sehr links liegen lassen Gott nennt uns bei unserem vollen Namen. Auch wenn er unsere Initialen kennt. Er hat sie schon längst ins Buch des Lebens eingetragen. Und unsere Etiketten ausgedruckt. Sogar mit Signatur und auf denen steht:

„Du bist Mein“

HDL

Gott

5. Nov 2007